Japanische Restaurants in Berlin-Friedrichshain | Delikatessen jenseits von Sushi
Seien wir ehrlich: Viele Menschen werden sofort an Sushi denken, wenn man von japanischem Essen spricht. Doch bietet die japanische Küche mit Ramen und anderen Nudelsuppen, Gerichten vom Grill, abwechslungsreichen Eintöpfen und herzhaft-süßen Pfannkuchen viel Variation. Und diesen Reigen an Delikatessen bekommt man auch in den japanischen Restaurants in Berlin-Friedrichshain (falls du tatsächlich mehr an Sushi interessiert bist, dann lies dir doch meinen Artikel über Sushi-Restaurants in Friedrichshain durch).
Ich selbst wohne seit dem Jahr 2003 in Friedrichshain in der Nähe des Boxhagener Platzes und habe somit schon einigen Wandel in den Kiezen des Bezirks miterlebt. Was sich jedoch nicht geändert hat, ist mein Vergnügen daran, neue Restaurants auszuprobieren. Und so freue ich mich, die vier japanischen Restaurants, die mir äußerst vielversprechend erscheinen, persönlich zu besuchen und mich durch das kleine aber feine Gastro-Angebot für japanisches Essen in Friedrichshain zu probieren.
Ramen x Ramen
Das erste Restaurant, das ich teste, ist das Ramen x Ramen, das neugierige Japan-Feinschmecker in der Gabriel-Max-Straße und damit in unmittelbarer Nähe vom Boxhagener Platz, mitten im Simon-Dach-Kiez, finden. Doch bevor ich das Restaurant an sich besuche, lerne ich im persönlichen Treffen die Gründerin kennen: Frau Xiaofen Fan. Und um es gleich vorwegzunehmen, Fen (so ihr „Kurzname“) ist eine inspirierende Person und eine echte Macherin, die sich im Gespräch gleichwohl sympathisch und ein wenig zurückhaltend zeigt. Außer dem Ramen x Ramen gründete die 1981 in Shanghai geborene Fen bereits zwei andere Restaurants in Berlin, das Akemi für Asian Soul Kitchen und ihr neuestes Lokal, das Made in China.
Die Begründung, warum Fen ein Ramen-Restaurant eröffnet hat, ist denn auch charmant unkompliziert. Ramen seien schon lange eines ihrer Lieblingsgerichte, so erklärt sie die erfreuliche Existenz des Ramen x Ramen. Diese auch sehr persönliche Leidenschaft für ihre Restaurants lebt Fen tatsächlich täglich. Derzeit ist sie am meisten in ihrem Made in China vor Ort, doch auch in den beiden anderen Lokalen sieht sie regelmäßig nach dem Rechten.
Und ist natürlich immer noch in Details der Arbeit voll eingespannt. Wird die Karte für die Sake-Spezialitäten umgestellt, diskutiert sie mit ihrem Importeur, welche Sorten man neu aufnehmen möchte. Und auch während der Konzeption ihrer Restaurants arbeitet sie an jedem Aspekt mit. Dazu gehört auch die Wahl eines passenden Standorts. Das Ramen x Ramen findet man im belebten Zentrum von Friedrichshain, wo Studenten, Alteingesessene, Touristen, Hipster, Expats, Slacker, Kreative, Feierwütige, Junge und Junggebliebene aufeinandertreffen.
Dieses Publikum, das zu einem großen Teil eine fortschrittliche Lebensweise schätzt, wurde bei der Gestaltung der Speisekarte bedacht. Deshalb gibt es im Ramen x Ramen leckere vegane Varianten für alle, denen das Tierwohl und der Klimaschutz am Herzen liegen. So bekommt man hier beispielsweise eine Variation der beliebten Wan Tan, die mit Bio-Kürbis gefüllt sind. Und für die Gerichte mit Soja wird die rohe Bohne direkt aus Japan importiert.
Für den Besuch im Ramen x Ramen hole ich mir Verstärkung von einer Freundin und so betreten wir das am 25. Januar 2018 eröffnete Restaurant also kurz nach seinem einjährigen Jubiläum für ein gemeinsames Abendessen. Sofort fällt auf, was für eine schnörkellose Schönheit die Gasträume des Friedrichshainer Lokals ausströmen. Mit den stylischen Lampen, Holzelementen und ein paar Schriftrollen als angenehm sparsam eingesetztem Wandschmuck ist das Ramen x Ramen sowohl gemütlich als auch passend für den neuesten Instagram-Post (apropos: Wer sich für den offiziellen Account des Lokals interessiert, findet diesen hier.)
Wir entscheiden uns für Karaage und Tintenfischbällchen als Vorspeisen. Die Karaage sind ein einfaches Gericht: frittiertes Hühnchen mit etwas Zitrone zum Darüberträufeln. Doch trotz dieser Einfachheit schmeckt Karaage mitnichten immer gleich. Gerade an solchen nicht besonders komplexen Speisen zeigt sich der Charakter einer Küche. Im Ramen x Ramen landen wir damit einen Volltreffer, denn die Panade erfreut mit einer angenehm-leichten Würzigkeit und das Fleisch ist sehr, sehr zart. Auch die Tintenfischbällchen sind sehr lecker, sie überraschen uns mit einem Geschmack, der komplexer daherkommt, als wir es erwartet hatten.
Karaage | ©Arne Trusch
Tantan Ramen | ©Arme Trusch
Zur Hauptspeise gibt es natürlich Ramen, was sonst? Ich entscheide mich für die sehr beliebten Tantan. Das sind Ramen mit einer scharfen Würzung, mit Hackfleisch, Frühlingszwiebeln, Sesam und Chili. Die Nudelsuppe hat geschmacklich eine tolle Tiefe und den Schärfegrad finde ich nicht nur persönlich einfach angenehm, sondern er lässt auch Platz, viele Aromenfeinheiten zu entdecken. Und das Fleisch schmeckt schlichtweg super.
Meine Begleitung wählt Ramen mit gebackenem Schweinebauch, Frühlingszwiebeln, einem halben Ei und Morcheln. Die sind ein bisschen schwerer im Geschmack, nicht so stark gewürzt und haben eine ganz leichte, subtile Süße. Unseren ganz persönlich Geschmack treffen sie nicht ganz so gut wie die Tantan, aber die hohe Qualität von Zutaten und Zubereitung merkt man ihnen dennoch an – und der Schweinebauch ist himmlisch.
Zum Essen gönnen wir uns eine Sake-Kreation mit Yuzu, der Zitrusfrucht, die in Japan sehr beliebt ist. Das schmeckt hervorragend frisch und sehr erfrischend (und ist etwas „gefährlich“, da man den Alkohol kaum schmeckt). Auch die hauseigene Limonade ist sehr erfrischend. Ein Dessert schaffen wir leider nicht mehr, Ramen sind nämlich tatsächlich ziemliche Sattmacher. Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass wir auf jeden Fall wiederkommen. Unsere persönliche Premiere im Ramen x Ramen war ein voller Erfolg. Dieses japanische Restaurant in Friedrichshain überzeugt mit stimmiger Atmosphäre, Flair, Freundlichkeit und sehr guter Kulinarik.
Ramen x Ramen | Gabriel-Max-Straße 2 | 10245 Berlin | täglich 12:00-00:00 Uhr
Harapeco
Meine zweite Station ist das Restaurant Harapeco, das man ganz in der Nähe des Ostkreuz, in der Neuen Bahnhofstraße, findet. Das Lokal trägt den Namenszusatz Okonomiyaki & Sake Bar und damit ist bereits klar, dass es einerseits eine gute Karte an Sake-Direktimporten sowie andererseits die herzhaft-süßen japanischen Pfannkuchen gibt. Tatsächlich erfolgte die Gründung des Harapeco aufgrund einer ambitionierten Idee. Der Gründer des Restaurants stammt aus Osaka. Die Region ist bekannt für eben diese Okonomiyaki, die es nun im Harapeco in vielen frisch zubereiteten Variationen gibt. Das Lokal eröffnete im Jahr 2016 und das mit der Vision, dass vielleicht Okonomiyaki eines Tages ein so beliebter Food Trend sein könnte wie Sushi seit Langem und Ramen in den letzten Jahren.
In diesem Sinne ist auch der Standort bewusst gewählt, denn man wollte in einer Gegend sein, in der viele Menschen offen für Neues und potenzielle Trendsetter sind. Das Interieur des kleinen Lokals strahlt jedenfalls mit den nackten, teilweise bemalten Backsteinwänden und einigen Designelementen wie z.B. einer kleinen Bahnhofsuhr den passenden leicht exzentrischen Charme aus, den viele Menschen an Berlins Kiez Friedrichshain so lieben.
Hausgemachte und industrielle Limonade | ©Arne Trusch
Sake in einer schönen, neutralen Karaffe | ©Arne Trusch
Bei meinem Besuch gönne ich mir wieder die traditionelle Karaage-Vorspeise und dazu eine hausgemachte Limonade. Das Getränk ist leicht und erfrischend und passt damit ideal zu dem panierten, leicht salzigen Hühnchen, das hier auf einem frischen kleinen Salatbett und mit einer leckeren Remoulade zum Dippen kommt. Tatsächlich ist das Karaage also etwas anders interpretiert als im Ramen x Ramen, aber ebenso lecker und fast genauso zart.
Das knusprig umhüllte Hühnchen | ©Arne Trusch
Okonomiyaki mit Meeresfrüchten | ©Arne Trusch
Besonders gespannt bin ich aber natürlich auf die Okonomiyaki. Hier hat man einen praktischen, kleinen Entscheidungsweg vor sich: Zunächst entscheidet man sich grundsätzlich für den gewünschten Pfannkuchen. Alle sind aus u.a. Weizenmehl, Ei, Backpulver, Spitzkohl, Senf und Algenbrühe, mit Lauchzwiebeln, trockenen Meeresalgen und Spezialsauce (aus Gemüse- und Obstsorten). Ich entscheide mich für die Variante Sapporo mit Bonitoflocken, Mayo und vor allem mit Garnelen, Tintenfisch und Muscheln. Auf Wunsch kann man dann noch eine weitere Sauce und (gegen einen kleinen Aufpreis) auch weitere Toppings ordern.
Der Okonomiyaki kommt nach angenehm kurzer Wartezeit frisch gemacht aus der Küche und zeigt sich praktisch und stilecht angerichtet in einer kleinen Pfanne mit einem Spatel zum Portionieren – gegessen wird dann wie gewohnt mit Essstäbchen. An dieser Stelle muss ich es zugeben: Ich hatte schon einmal woanders so einen Pfannkuchen gegessen und war damals nicht allzu begeistert – das Harapeco hingegen versöhnt mich mit Okonomiyaki, denn diesmal schmeckt es mir richtig gut.
Der Sapporo-Pfannkuchen überrascht mich mit einem richtig feinen Kontrast aus einer unaufdringlichen Süße, dem zeitlos-leckeren Aroma der Meeresfrüchte und einer säuerlichen Note des Ingwer, der das Gericht geschmacklich mit einem leichten Bitzeln auf der Zunge abrundet. Vor neu entdeckter Neugierde auf die Kunst der Okonomiyaki würde ich glatt gerne direkt einen zweiten Pfannkuchen probieren, doch die Mahlzeit hat mich gut gesättigt.
So gönne ich mir noch einen Sake zum Abschluss und entscheide mich auf Empfehlung der äußerst freundlichen Kellnerin für den DAINA, den man kalt oder warm genießen kann. Da es an diesem milden Winternachmittag im Februar 2019 angenehm beheizt im Lokal ist, entscheide ich mich diesmal für kühlen Genuss. Den Sake bekomme ich schön schlicht in einer transparenten Karaffe und mit dazu passendem Glas serviert. Und bin angetan: Die leichte Schärfe des Alkohols wird durch eine tolle Fruchtigkeit abgemildert, was diesem Reisschnaps einen erfrischenden Charakter gibt, den manch anderer Sake nicht hat.
Insgesamt gehe ich gesättigt und zufrieden nach Hause nach meinem Besuch im Harapeco. Auch dies ist ein Lokal, das ich sicherlich gerne wieder besuchen werde, schließlich gibt es noch mehrere Varianten Okonomiyaki (z.B. mit Schweinefleisch, mit Nudeln und auch vegetarisch bzw. vegan) sowie andere Sorten Sake auszuprobieren.
Harapeco | Neue Bahnhofstraße 3 | 10245 Berlin | Montag 17:00-22:30 Uhr, von Dienstag bis Sonntag 12:00-22:30 Uhr
IRO Izakaya
Auch das IRO Izakaya hat einen nicht nur schmückenden, sondern auch durchaus sprechenden Namen: So sind Izakaya japanische Lokale, in denen es Sake, andere alkoholische Getränke, kleine Köstlichkeiten und eine ungezwungene Atmosphäre gibt – ideal zur After-Work-Entspannung oder einfach, um sich mit Freunden zu treffen und Neuigkeiten auszutauschen. Und IRO bedeutet Farbe(n) und Farbigkeit findet man nicht nur buchstäblich in Form der stylischen Lampen des Restaurants, sondern im übertragenen Sinne auch in der abwechslungsreichen Speisekarte.
So bekommt man in dem Lokal, das in der Krossener Straße direkt am Boxhagener Platz zu finden ist, eine diverse Palette an japanischen Delikatessen. Gut also, dass ich in diesem Fall wieder von einer Freundin unterstützt werde und wir somit doppelte Kapazität zum Probieren der Spezialitäten haben. Und das nutzen wir auch liebend gerne aus und bestellen direkt drei Vorspeisen: frittierte Aubergine mit Miso-Glasur, Kroketten mit Kartoffeln und Hackfleisch sowie frittierten und marinierten Tintenfisch.
frittierte Aubergine mit einer Glasur von Miso | ©Arne Trusch
Frittierter Tintenfisch mit Salz, Zitrone, Cherrytomate und Salatbett | ©Arne Trusch
Es dauert jedoch ein wenig, bis unsere Vorspeisen kommen und das hat einen nachvollziehbaren Grund: Es ist Freitagabend und brechend voll. Es ist tatsächlich so voll, dass es ziemlich laut ist (die Tische im IRO stehen relativ eng beieinander, wir haben zudem einen Tisch in der Mitte des Raums) und wir uns nur schwerlich unterhalten können. Für ein romantisches Dinner ist das Lokal also weniger geeignet. Man kann hier eben Izakaya-Atmosphäre erwarten, das heißt, trotz des stilvollen, schnörkellosen und sogar ein wenig eleganten Interieurs hat die Atmosphäre auch etwas von einer Kneipe.
So sind wir doppelt froh, als unser Essen kommt. Denn einerseits müssen wir uns nicht mehr – überspitzt formuliert! – anschreien und andererseits merken wir bereits bei den ersten Bissen, dass es uns sehr gut schmeckt. Der Tintenfisch ist lecker (ein wenig mit Salz und Zitrone beträufeln!), ist schön fein und fleischig … Der große Überraschungshit ist aber die frittierte Aubergine mit Miso-Glasur. Obwohl ich Aubergine durchaus schätze, war mir nicht klar, dass man sie für so eine feine, aromatische Vorspeise als primäre Basis nutzen kann – Kompliment an die Küche.
Kurze Zeit darauf kommen dann unsere Hauptgänge. Meine Begleitung hat sich für eine Don-Schale mit Reis, kaltem Gemüse, Wasabisauce und Lachs entschieden und ich genieße einen Hot Pot mit Saisongemüse, Udon-Nudeln und Meeresfrüchten. Beides ist unspektakulär, aber sehr gut. Man merkt den Gerichten Frische, Sorgfalt und Qualität mit jedem Bissen an – und da ich Muscheln einfach liebe, bin ich hocherfreut über die großzügige Ausstattung meines heißen Topfes mit der maritimen Köstlichkeit.
Ein abschließendes Lob auch für die Getränkekarte. Sie bietet einige ungewöhnliche Leckereien. Neben verschiedenen Sake gibt es z.B. Chyu-Hai, einen Longdrink aus japanischem Wodka und einer nicht alkoholischen Zutat der Wahl. Ich entscheide mich für die Kombination mit Oolong-Tee und werde nicht enttäuscht. Geschmacklich ist dieser Drink außergewöhnlich, fruchtig und überraschend trocken – und vermutlich nicht jedermanns Geschmack. Meine Empfehlung: Das IRO Izakaya aufsuchen und einfach selbst ausprobieren, was einen am meisten anspricht.
IRO Izakaya | Krossener Str. 19 | 10245 Berlin | täglich von 12:00 bis 00:00 Uhr
Hako Ramen
Meine vierte und letzte Station führt mich noch einmal in ein Restaurant, das sich primär den beliebten Ramen-Nudelsuppen verschrieben hat: das Hako Ramen in der Boxhagener Straße. Um es vorweg zu nehmen: Auch dieses vierte Lokal ist ein wirklich empfehlenswerter Japaner in Berlin-Friedrichshain. Man zieht also keine Niete, egal, welches der japanischen Restaurants man sich für einen Besuch aussucht.
Den ersten Hinweis darauf, dass auch hier ein lohnenswertes kulinarisches Erlebnis wartet, gibt die Tatsache, dass ich bei Betreten des Lokals offiziell für eine Warteliste anmelden muss und letztendlich auch immerhin knapp 20 Minuten warte, bis ich einen coolen Platz direkt an der offenen Küche bekommen. Wohlgemerkt alleine für eine Person und das zum Wochenanfang am frühen Montagabend! Da die Hako Ramen keine Reservierungen annimmt, muss man also je nach Gruppenstärke und Datum bzw. Uhrzeit durchaus etwas Geduld mitbringen.
Dass ich alleine bin, stört mich übrigens keineswegs. Mit dem Blick in die offene Küche kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil, zu beobachten, wie die Köche im vollen Betrieb in hohem Tempo die Ramen zubereiten und dabei doch stets Herr der Lage sind und immer noch eine sympathische Ruhe ausstrahlen, hat für mich während der Zeit meines Besuches fast etwas Meditatives – jedenfalls fühle ich mich trotz der relativen räumlichen Enge (zwischen meinen Sitznachbarn und mich passen gerade mal ein paar Blatt Papier) wohl und entspannt. Übrigens freuen sich Manga- und Animefans im Hako Ramen über einige charmante Interieur-Details: so gibt es hier u.a. ein Sailor Moon Poster und Figürchen zur Serie One Piece zu entdecken.
Die Tantan Ramen von nah … | ©Arne Trusch
… und von ganz nah | ©Arne Trusch
Neben der regulären Karte gibt es zum Zeitpunkt meines Besuches eine kleine saisonale Winterkarte mit 3 Getränken und 2 Gerichten. Ich entscheide mich für die winterliche Limonade mit Zitrone, Orange, Ingwer und Honig. Das hausgemachte Getränk schmeckt nicht nur gut, sondern kommt auch in einem formschönen Tongefäß. Tatsächlich locken mich auch die Tantan Ramen auf schwarzer Sesambasis, doch letztlich gönne ich mir die normale Variante. Die Brühe kommt wie gewohnt mit angenehm pikanter Würzung, Schweinehackfleisch, etwas Gemüse und hier im Hako Ramen in Berlin-Friedrichshain auch mit einem halben Ei.
Das ergibt, wie man es von Ramen gewohnt ist, eine vollwertige Mahlzeit. Tatsächlich ist die leckere Brühe noch etwas sämiger und gehaltvoller als im Ramen x Ramen. Ob einem das besser oder schlechter schmeckt, ist Geschmackssache, es schmeckt auf jeden Fall gut – und ist erneut ein Beweis dafür, dass „identische“ Gerichte von jeder guten Küche mit einer individuellen Note versehen werden.
Dem Verzicht auf eine Vorspeise sei Dank habe ich nun zum Finale noch Platz (und Lust sowieso) auf einen Nachtisch. Ich bestelle das seit einiger Zeit auch in Deutschland beliebte Mochi-Eis, das in Form von drei kleinen Reisküchlein mit Speiseeiscremefüllung kommt.
Was soll ich sagen? Mochi-Eis schmeckt auch im Winter! Die Kombination aus der spannenden Konsistenz der Reisküchlein (ein wenig elastisch, aber angenehm zu kauen) und dem gewohnt kühlen Eis ergibt ein Esserlebnis, das sich durchaus signifikant von herkömmlicher, purer Eiscreme unterscheidet.
Es ist ein würdiger Abschluss für meine kleine Odyssee durch die japanischen Restaurants in Berlin-Friedrichshain und stellt mich definitiv vor eine knifflig-verführerische Frage: Soll ich beim nächsten Besuch in einem der Lokale Vor- oder Nachspeise wählen – oder mich der Herausforderung stellen und beides genießen? Ich werde einfach meinen Bauch entscheiden lassen!
Ich hoffe, unsere kulinarische Entdeckungsreise hat dich unterhalten, inspiriert und dir Appetit gemacht. Welches ist dein japanisches Lieblingsrestaurant in Friedrichshain? Oder bevorzugst du ein bestimmtes Restaurant in einem anderen Stadtteil? Lass es mich und die anderen Leser wissen und nutze einfach den Kommentarbereich!