Samstag ist Markttag: Der Wochenmarkt am Boxhagener Platz in Friedrichshain

Umgeben von Grünberger, Krossener, Gabriel-Marx und Gärtnerstraße liegt mitten in Berlin-Friedrichshain der Boxhagener Platz. Von den Anwohnern des Kiezes einfach nur Boxi genannt, ist er Naherholungsgebiet für entspannte Sommerabende, Kinderspielplatz, Bühne für Straßenmusiker oder Chill-Area für Jugendliche. Doch einmal die Woche – genauer gesagt jeden Samstag – verwandelt sich der beliebte Platz in einen der schönsten Wochenmärkte der Hauptstadt. Von 09 bis 15.30 Uhr kann man hier in entspannter Atmosphäre seinen Einkauf erledigen. Und sich danach mit Freunden auf dem Wochenmarkt am Boxhagener Platz auf einen Espresso verabreden.

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Von langer Tradition, Gemüse aus der Region, Gin aus dem Fichtelgebirge und geretteten Lebensmitteln

Seit mehr als 110 Jahren ist der Wochenmarkt am Boxhagener Platz eine Institution in Friedrichshain. So lange gibt es den Markt nämlich schon. Jeden Samstag trifft man am Boxi auf junge Familien aus dem Kiez mit ihren Kindern, Urgesteine, die schon immer hier gelebt haben, Hipster oder Berlinerinnen und Berliner, die extra aus anderen Bezirken herkommen, um hier Brot und Käse, Obst und Gemüse sowie Fisch oder Gewürze fürs Wochenende einzukaufen. Dank seines einzigartigen Flairs schaffte es der Wochenmarkt am Boxhagener Platz sogar als besonderer Tipp in den Reiseführer Lonely Planet. Seitdem kommen auch Berlinbesucher, um das typische Flair des Boxis zu genießen und ein bisschen Berliner (Markt)luft zu schnuppern.

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„This popular farmers market brings out the entire neighbourhood for fresh fare along with homemade liqueurs, a global cheese selection, exotic spices, smoked fish, hemp muesli, purple potatoes and other unusual culinary delights. There are plenty of snack stands along with crafts and gift items, many of them handmade.“ – Lonely Planet


Beliebt ist er aber nicht nur wegen seiner entspannten, weltoffenen Atmosphäre, sondern auch wegen seines bunt gemischten und abwechslungsreichen Angebots. So gibt es hier traditionelle Markthändler, die Lebensmittel wie Obst und Gemüse (vieles davon aus der Region und in Bio-Qualität), Fisch, Fleisch, Brot oder Käse verkaufen neben jungen Künstlern, die ihre Bilder oder Schmuck anbieten. Blumenhändler neben kleinen Schnapsbrennereien aus dem Fichtelgebirge, einen Stand mit Selbstgestricktem neben Second Hand Schallplatten. Mehr als 100 Stände sind es jede Woche, was den Markt am Boxi vom Angebot her zu einem der größten Wochenmärkte in der Hauptstadt macht mit Händlern, von denen ein großer Teil aus Berlin und Umgebung stammt, und einige auch von weiter weg kommen.

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Ein Blick hinter die Kulissen einer der ältesten Wochenmärkte Berlins

Dass hinter den Kulissen Woche für Woche alles reibungslos abläuft, ist der Job von Marktleiter Stefan Frantz. Er kennt alle Händler und ihre Geschichten persönlich. Wenn er seine Runde über den Markt dreht, dann nimmt er sich die Zeit für ein kurzes Gespräch und hört sich auch die Sorgen und Nöte an. Diese persönliche, fast schon familiäre Atmosphäre ist es, die den besonderen Charme des Wochenmarktes am Boxhagener Platz ausmacht. Kein Wunder, dass viele der Händler dem Markt schon über viele Jahre hinweg die Treue halten und jeden Samstag wieder am Stand stehen – so wie etwa der Kaffeewagen, der seit 10 Jahren fester Bestandteil des Marktes ist. Und auch, wenn es mal nicht so gut laufen sollte, gibt man hier nicht einfach auf. Ein gutes Beispiel dafür ist „Wurst Bodo“, der Lebensmittel mit verkürztem Haltbarkeitsdatum verkauft und der vergangenen Sommer mit einer Flaute zu kämpfen hatte. Erst als er an seinem Stand ein Schild mit dem Spruch „Wir retten Lebensmittel“ aufhing, rannten ihm die Kunden sprichwörtlich die Bude ein. In Zeiten, in denen so viele Lebensmittel weggeworfen werden wie noch nie, hatte er damit den Nerv der Marktbesucher getroffen.

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Wie organisiert man eigentlich einen Wochenmarkt?

Einen Wochenmarkt zu organisieren ist spannend und vielfältig. Gute Laune, Ausdauer und vor allem bequeme Schuhe sind die Grundvoraussetzung für diesen Job. Denn an einem Markttag kommen einige Kilometer zusammen, die Marktleiter Stefan Frantz zurücklegt. Auf seiner To-do-Liste stehen unter anderem: dafür zu sorgen, dass es an jedem Stand zum Start des Marktes Strom gibt, zu schauen, dass gesetzliche Auflagen eingehalten werden und ein Auge darauf zu haben, dass nach Ende eines langen Markttages kein Müll zurück bleibt. Aber auch ein paar Minuten Zeit für Smalltalk mit den Händlern darf nicht fehlen. Von vornherein bestimmen, welche Händler ihre Waren auf dem Markt anbieten dürfen, würde er jedoch nie. Die Besucher entscheiden mit ihrem Kauf darüber, was sie haben möchten und was nicht. In all den Jahren hat das immer gut geklappt, verrät er. Nur während der Urlaubssaison muss er ein bisschen darauf achten, dass zum Beispiel nicht alle Blumenhändler gleichzeitig verreisen möchten.

Streetfood goes Boxhagener Platz

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Aber nicht nur für seine große Auswahl an Lebensmitteln, Blumen und Kunsthandwerk ist der Wochenmarkt am Boxi bekannt, auch sein kulinarisches Angebot kann sich sehen lassen. Früher gab es hier nur eine Gulaschkanone, erzählt Stefan Frantz. Viele der Anwohner seien damals mit ihren Tellern runter auf den Markt gekommen, um sich dort an der Gulaschkanone ihr Mittagessen zu holen. Aber mit dem Wandel des Kiezes hat sich auch die Gastronomie auf dem Markt verändert. Heute gibt es hier Streetfood aus der ganzen Welt. Von türkischen Spezialitäten über geräucherten Fisch und Quiches bis hin zum deftigen Schweizer Raclette-Brot mit würzigem Käse, den man schon riechen kann, lange bevor man den Stand sieht, ist alles dabei. Wer trotzdem nicht auf die Streetfood-Klassiker der 1. Generation verzichten möchte, bekommt aber auch heute noch die gute alte Bockwurst und Fischbrötchen. Und das sicher noch die nächsten Jahrzehnte.

Wochenmarkt am Boxhagener Platz10245 Berlin-Friedrichshain**jeden Samstag von 09 – 15.30 Uhr**

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