Mein erstes Ma(h)l: essen gehen nach der Gastronomie-Wiedereröffnung
Vielleicht erinnert ihr euch noch an unsere Aktion #WhenWeDineAgain. Aufgrund unserer Leidenschaft für gutes Essen und gute Restaurants – von urgemütlich bis fancy – riefen wir dazu auf, per Social Media allen Lieblingslokalen den größten Liebesbrief aller Zeiten zu schreiben. Und viele Leute haben mitgemacht, vor allem bei Instagram. Und haben somit klar ausgedrückt, wie sehr ihnen essen gehen fehlt. Mitte Mai war es dann soweit: Im Rahmen von umfassenden Lockerungen ist es nun Restaurants erlaubt, nicht nur Take-away und Lieferung anzubieten, sondern auch Gäste vor Ort zu bewirten. Die Gastronomie-Wiedereröffnung geht aber mit einigen neuen Regeln einher. Ich wollte wissen wie es sich anfühlt, in Zeiten von Physical Distancing und Maskentragen auswärts zu essen. Und präsentiere euch meinen Artikel dazu: #NowWeDineAgain
Biergarten in Friedrichshain: die Jägerklause
Auch während des Shutdowns musste ich nicht komplett auf Gastro in der Friedrichshainer Gegend verzichten. Leckere Pizza und Pasta vom Eatalian oder Burger vom BurgerAMT gab es zumindest zum Mitnehmen für mich. Doch auswärts essen gehen ist natürlich noch einmal etwas anderes. Und so mache ich mich am frühen Samstagnachmittag auf den Weg zum Biergarten Jägerklause, der auch als Gaststätte Jäger und Lustig bekannt ist.
Auf meinem Weg vorbei am Boxhagener Platz wird eins deutlich: Die Lokale im Hotspot sind bereits gut gefüllt, offensichtlich freuen sich sehr viele Leute über die Gastronomie-Wiedereröffnung. Sobald ich durch die Simon-Dach-Straße weiter Richtung Westen gehe, wird es allerdings sofort deutlich ruhiger – ein Umstand, den man aus vielen Berliner Kiezen kennt. In der Jägerklause selbst, ganz am Anfang der Grünberger Straße gelegen, ist es an diesem Samstag um etwa 14 Uhr noch ziemlich ruhig, so dass ich mir entspannt am Spender am Eingang die Hände desinfizieren und mir einen Platz aussuchen kann.
Die Kellnerin trägt, wie vorgeschrieben, eine Maske. Von der Empfehlung, die Kontaktdaten aufzunehmen, sieht die Gaststätte ab – die meisten Restaurants in Berlin tun dies. Datenschutztechnisch ist das für mich sehr angenehm, epidemiologisch gesehen hingegen nicht ideal. Doch den Gedanken darüber schiebe ich erst einmal weg. Zu groß ist die Freude bei angenehmem Frühlingswetter zum ersten Mal 2020 in einem Berliner Biergarten zu sitzen.
Deutsche Küche im Szene-Kiez
Kulinarisch bekannt ist die Jägerklause vor allem für leckere deutsche Küche. Es gibt deftige Eintöpfe, gesunde Salate, eine herzhafte Brotzeit für 2, Wild-Bratwurst, ein halbes Hähnchen und noch mehr. Nach kurzem Liebäugeln mit den saisonalen Spargelspezialitäten entscheide ich mich für einen Klassiker: ein knusprig goldgelb gebackenes Wiener Schnitzel vom Brandenburger Milchkalb.
Kühles Bier &
leckeres Essen!
Das Schnitzel ist tatsächlich so lecker wie erhofft. Die Panade knusprig, natürlich mit halber Zitrone zum Beträufeln, das Fleisch innen schmackhaft. Als Beilage gibt es einen Teller Mischgemüse und, auf dem Bild kaum zu erahnen, noch eine ordentliche Portion Bratkartoffeln. Die kommen sogar noch mit Speck, was bedeutet, dass Menschen die gerne moderat Fleisch essen, vielleicht ein anderes Gericht wählen – mir schmeckt es. Dazu trinke ich ein kühles, mildes Haake Beck Kräusen vom Fass. Ein Bier, das für mich ideal in den Sommer passt.
Als ich aufgegessen habe, bin ich satt und zufrieden. Angenehme Temperaturen, Sonne (mit ein wenig erfrischendem Schatten zwischendrin), gutes Essen und ein leckeres Bier – das habe ich schon vermisst. Als die aufmerksame und freundlich-humorvolle Kellnerin mich nach weiteren Wünschen fragt, bleibt für heute nur das Bezahlen. Zu satt bin ich von der großen Portion, als dass ich noch ein Dessert kosten könnte. Wenn ich wieder komme, werde ich vielleicht eine kleinere Hauptspeise bestellen, damit ich den für mich spannendsten Nachtisch nehmen kann: die Berliner Kuchenspezialität Kalter Hund, die es hier mit Mango-Sorbet gibt.
Insgesamt war mein erster Restaurantbesuch nach der Gastronomie-Wiedereröffnung somit ein voller Erfolg. Ich habe mich sehr wohl und sicher gefühlt, wobei es in den Hotspot-Restaurants natürlich schwieriger sein kann, spontan einen Platz zu ergattern. Und auch in der Jägerklause wird es sicher bald wieder voller. Insofern empfehlen wir (wie auch die Bundesregierung) dringend, vorab einen Tisch zu reservieren.
Wie sieht es mit euch aus? Wart ihr seit dem Gastro-Restart bereits wieder auswärts essen und wie war euer Gefühl dabei? Sagt es uns in den Kommentaren oder postet zu unserer Social-Media-Aktion bei Instagram: #NowWeDineAgain