Christopher‘s in Berlin: Casual Fine Dining in Charlottenburg

Man kann die Geschichte des Restaurants Christopher‘s (vormals Schwein) nicht erzählen, ohne auch eine Geschichte vom nur zeitweise geglückten ersten Schritt zu erzählen: Denn am ersten Standort, in Berlin-Mitte, musste es trotz vieler Gäste und hervorragender Kritiken im Jahr 2017 zunächst schließen.

Zum Glück lassen sich jedoch Besitzer David Monnie und Chefkoch Christopher Kümper von einem Rückschlag nicht entmutigen und so findet man nun die Reinkarnation des Christopher‘s in der Mommsenstraße von Charlottenburg.

Charlottenburg im Kopf und im Herzen

David Monnie (v.l.) mit seinem charmanten Team | Quelle: Schwein \[…\] [Weiterlesen…](https://quisine.quandoo.de/stories/schwein-in-berlin/attachment/team/)

Dieser Standort ist ganz bewusst gewählt, verrät uns David Monnie im persönlichen Gespräch. So sieht er die Gegend in Charlottenburg als „seinen Kiez“, seine Bewohner mehr an Qualität als am Sehen & Gesehen-werden interessiert. In diesem Sinne stehen im Christopher‘s das Produkt, die Zutaten sowie die daraus kreierten Gerichte im Mittelpunkt. Die Umgangsweise mit den Lebensmitteln ist von der asiatischen Kochkultur geprägt, von dem unprätentiösen, sehr bewussten Einsatz natürlicher Aromen ohne viel Chi-chi – inspiriert auch durch Christopher Kümpers berufliche Zeit in Singapur – wo er Souschef in einem 3-Sterne-Restaurant war – sowie seinen Reisen nach Japan. Er kocht nicht übermäßig intellektuell, nicht zu kompliziert, sondern mit Ambition und Spaß nach dem Motto „von Freunden für Freunde“.

Die Speisekarte im Christopher‘s ist bewusst klein gehalten, es gibt jeweils fünf Speisen für „vorher“, „nebenbei“ und „mittendrin“ sowie zwei Desserts. Die Karte wechselt alle sechs bis acht Wochen, sodass auch Stammgäste immer wieder Neues entdecken (eine Konstante ist das Rindertatar, das es seit dem ersten Tag gibt, das als Gericht aber auch stets im Detail neu gestaltet wird). Zudem spielen saisonale Aspekte eine Rolle, schließlich möchte man seinen Gästen, so weit es geht, Delikatessen aus regionalen Produkten bieten. Auf Wunsch bekommt man die raffinierten Gerichte mit „Nouvelle Cuisine“-Charakter auch als 4- oder 5-Gänge-Menü und kann sich so von der Küche mit einer Auswahl überraschen lassen.

Paradies für Wein- und Gin-Liebhaber

Zum Team des Christopher‘s gehört eine Sommelière, die sich mit Leidenschaft und Fachwissen um den umfangreichen Weinbestand (das Christopher‘s begann sein Dasein ursprünglich mehr als Weinbar denn als Restaurant) kümmert. So ist es dann kein Zufall, dass das Christopher‘s mit mehr als 300 (!) verschiedenen internationalen Weinen selbst erfahrenen Kennern und Verkostern eine beeindruckende Auswahl bietet. Gerne steht der Service sowohl Profis als auch Neulingen mit Rat und Tat bei der Wahl des passenden Weins zur Seite. Übrigens sind auch die 130 Sorten Gin eine außergewöhnliche Auswahl, selbst in der Gin-Stadt Berlin.

David Monnie und die Küche des Christopher‘s selbst fassen das kulinarische Erlebnis, das sie ihren Gästen bieten, mit dem Begriff „Casual Fine Dining“ zusammen. Darin steckt der bereits erwähnte Qualitätsanspruch, aber auch der Anspruch, einen entspannt-zwanglosen Ort des Genusses und der Begegnung zu schaffen. Sympathisch erklärt uns David Monnie: „Uns ist es erst mal egal, ob ein Gast im Anzug reinkommt oder mit Basecap auf dem Kopf.“ Die Personen, die im Christopher‘s zu Gast sind, schätzt man hier als eine Mischung aus Charlottenburger Bürgern bzw. Kiezbewohnern, internationalem Publikum und Feinschmeckern, die aus anderen Bezirken kommen. Durchaus stolz ist man darauf, dass andere Gastronomen aus dem Fine-Dining-Sektor selbst gerne ins Christopher‘s gehen – nachvollziehbar, denn ein größeres Lob ist schließlich nicht so einfach vorstellbar.

Ein unverwechselbares Ambiente

Auch im Weinkeller direkt lässt es sich wunderbar dinieren | Quelle: Schwein \[…\] [Weiterlesen…](https://quisine.quandoo.de/stories/schwein-in-berlin/attachment/wine-dine1/)

Das Konzept des „Casual Fine Dinings“ zeigt sich auch in der Gestaltung des Restaurants. Sie vereint eine entspannt-zwanglose Atmosphäre mit einem urban-modern-edlen Ambiente, das einen sehr eigenen Stil pflegt. So verzichtet man bei den Tischen auf Decken, achtet aber natürlich dennoch auf ein schönes Anrichten. Dazu gehören Gläser mit einer klaren Formsprache genauso wie Originalbesteck aus den 1920er-Jahren. Dazu gehören zwei Neonkunstwerke an den Wänden (eins davon wurde vom Besitzer persönlich entworfen). Und dazu gehören zwei Schweineskulpturen, zu denen das Restaurant charmant unverhofft kam: Die Größere stand früher im Hotel Ritz-Carlton und wurde dem Restaurant vermacht, als sie stilistisch nicht mehr in ihren ursprünglichen Lebensraum passte. Das kleinere Holzschwein hingegen wurde als Spielzeug bereits vor mehr als 50 Jahren „geboren“ und ist eine Spende von Gästen des Hauses. Beide Exemplare lassen sich nun in den unverwechselbaren Gasträumen bestaunen.

Unter Berliner Feinschmeckern gibt es bereits Stimmen, die fragen, wann das Christopher‘s seinen ersten Stern bekommt. Das können wir auch nicht sagen, aber nach unserem Besuch dort nur noch mehr versichern, dass es für entspanntes Fine Dining eine der allerersten Adressen in der Hauptstadt ist.


Christopher‘s | Mommsenstraße 63 | 10629 Berlin Charlottenburg | von Montag bis Samstag ab 18 Uhr geöffnet (Sonntag Ruhetag)

Wer Lust bekommen hat, dem Christopher‘s einen Besuch abzustatten, kann direkt hier online reservieren: Das Christopher‘s bei Quandoo

Und wer direkt noch mehr vom ehemals Schwein genannten Restaurant sehen möchte, schaut sich diesen Video-Beitrag an: