Essen gehen in Neukölln: Unsere Geheimtipps

In Neukölln gibt es nur Dönerbuden und Shishabars. Doch das war mal so. Heute hat der 8. Berliner Verwaltungsbezirk, der im Norden an Kreuzberg und im Süden an Brandenburg grenzt, dieses Image zum Glück längst hinter sich gelassen und gilt unter Foodies als einer der kulinarisch aufregendsten Stadtteile der Hauptstadt. Denn: Nirgendwo sonst ist die kulinarische Vielfalt so groß wie hier. In Neukölln findet man fast alles und so gibt es beste Burgerkreationen neben traditioneller Eck-Kneipe, angesagtes Frühstückslokal neben libanesischem Grillrestaurant (mit dem vermeintlich besten Hummus der Stadt) oder Sterne-Restaurant neben asiatischem Imbiss. Wir haben uns hier einmal genauer nach den besten Restaurants in Neukölln umgesehen und stellen euch unsere ganz persönlichen Favoriten vor. 


1. 21Gramm

Ich beginne meine kulinarische Reise durch Neukölln ganz klassisch mit einem Frühstück – und zwar im 21Gramm. Wobei das 21Gramm nicht ausschließlich ein Frühstückslokal ist. Auch wenn es das Frühstück hier bis in den Nachmittag hinein gibt. Für das eine oder andere Glas Wein, einen Cocktail oder den leckeren Flammkuchen lohnt sich ein Besuch am Abend aber ebenfalls. Zum Start in den Tag – egal, ob dieser um 10 Uhr am Morgen oder erst um 13 Uhr beginnt – gibt es eine große Auswahl, die vom klassischen Croissant mit Butter und hausgemachter Konfitüre über Buttermilch-Pancakes mit Blaubeer-Mascarpone, Apfelkompott und Ahornsirup bis hin zu zwei pochierten Eiern auf geröstetem Sauerteigbrot reicht. Absolut umwerfend sind jedoch die Frühstücksplatten. Insgesamt stehen drei verschiedene Varianten zur Auswahl. So gibt es eine vegane Platte mit Räuchertofu-Tahini-Aufstrich und smashed Avocado, eine Käse-Platte mit vier verschiedenen Sorten Käse und eine gemischte Platte mit Entrecote, Parmaschinken und Käse. Dazu wird außerdem frisches, geröstetes und eingelegtes Gemüse, Früchte, hausgemachtes Feigenchutney, Butter und Sauerteigbrot serviert. Und dann ist da ja auch noch die besondere Location, die das Zuhause vom 21Gramm ist: eine ehemalige Friedhofshalle auf dem St. Thomas-Kirchhof in der Nähe vom U-Bahnhof Leinestraße, die mit meterhohen Decken, alten Säulen und riesigen Fenstern für einen ganz besonderen Charme sorgt.

Hermannstraße 179, 12049 BerlinDi – Fr: 10 – 00 Uhr, Mo + Sa: geschlossen

2. bRICK Coffee & More

Das bRICK Coffee in der Neuköllner Lenaustraße hat jede Menge Potenzial das neue Lieblingswohnzimmer im Kiez zu werden. Gemütliche Sessel, viele Grünpflanzen in selbstgeknüpften Makramees, Stehlampen wie zu Omas Zeiten, Bilder an den unverputzten Steinwänden und ein charmanter Gastgeber machen diesen Ort zu einem richtigen Geheimtipp für eine kleine Auszeit in dem sonst trubeligen Bezirk. Mit dem bRICK hat sich Inhaber Tamer Uygunsözlü seinen Traum von einem eigenen Café erfüllt, wo er seine Gäste seit 2016 mit leckeren und gesunden Smoothies, guten Kaffee, hausgemachten Sandwiches, Kuchen und vielen weiteren Leckereien verwöhnt. Absolutes Highlight: die riesigen Frühstücksplatten.

Lenaustraße 1, 12047 BerlinMo – Fr: 08 – 20 Uhr, Sa + So: 09 – 20 Uhr

3. Oliveto

Für Liebhaber der mediterranen Küche ist ein Besuch im Oliveto in der Pannierstraße ein Muss. Das Lokal mit den gemütlichen Ambiente steht für eine feine Auswahl aromatischer Küchenklassiker aus Italien und serviert unter anderem Burrata Mozzarella mit Rucola, Kirschtomaten und Basilikum, Pasta mit hausgemachtem Ragù oder Tagliatelle mit Gemüse der Saison. Tolle Empfehlungen sind auch die Pizza mit Teig, der 48 Stunden ruhen muss, bevor er herzhaft belegt und dann gebacken wird, sowie den Jahreszeiten angepasstem saisonalen Gerichte.

Pannierstraße 9a, 12047 BerlinMo – So: 12 – 00 Uhr

4. Dritter Raum

Frühstück geht ja irgendwie immer und deshalb kommt mit dem Café Dritter Raum gleich noch ein zweiter Frühstückstipp für Neukölln dazu. Statt Wände im Betonlook und Lampen im Industrial Stil, erwartet einen hier das komplette Gegenteil. Zusammengesuchte Holzmöbel und plüschige Sofas wie zu Omas Zeiten, bunte Tischdecken und Regale voller Bücher, die zum Schmökern einladen, machen aus dem gemütlichen Nachbarschaftscafé in der Hertzbergstraße ein zweites Wohnzimmer. Unter der Woche gibt es das Frühstück bis 14 Uhr, am Wochenende dann Brunch (von 10 bis 16 Uhr). Eine große Auswahl an Kuchen und französischen Croissants sowie fairen Kaffee gibt es auch noch.

Hertzbergstraße 14, 12055 BerlinDi – Fr: 09 – 20 Uhr, Sa – So: 10 – 20 Uhr, Mo: geschlossen

5. Selig

Das Selig am Herrfurthplatz ist ein echtes Multitalent. Egal nämlich, ob man Lust auf Frühstück, Mittag- oder Abendessen, auf einen Cocktail, ein Glas Wein oder einen Kaffee hat, hier bekommt man es. Das Selig gehört zur Genezareth Kirche am Herrfurthplatz, begeistert durch ein einladendes und offenes Ambiente im modernen Style (es gibt Lampen im Industrialdesign, jede Menge Pflanzen und schicke Vintage-Möbel) und ist neben Bistro auch Eventlocation. Für die Frühstückskreationen wie das Kernbrot mit Lachs, Lauchfrischkäse, Guacamole und Rührei, die Croque Madame mit Rosmarinschinken, Bio-Spiegelei und Béchamel oder die Pancakes mit Früchten und Tonkabohnen-Karamell-Creme werden ausschließlich frische Lebensmittel aus der Region verwendet. Im Sommer ist auch die große Terrasse des Cafés geöffnet, auf der man ganz entspannt ein kühles Feierabendbier, einen Cocktail oder eines der leckeren Gerichte der Abendkarte (zum Beispiel Zwiebelkuchen) genießen kann.

Herrfurthplatz 14, 12049 BerlinMo – So: 10 – 20 Uhr

6. Coco Liebe

Das Coco Liebe liegt ein bisschen versteckt um die Ecke vom Heimathafen Neukölln direkt hinter dem Passage Kino. Aber für die Pizza (ebenso wie für die anderen Gerichte), die man hier bekommt, lohnt sich die Suche auf jeden Fall. Die Pizzen gibt es in verschiedenen Varianten mit Fisch, Fleisch, vegan oder sogar in süß und begeistern mit hauchdünnem Boden und üppigem Belag aus jeder Menge leckerer Zutaten. So findet man zum Beispiel Avocado, Salat, Ziegenkäse, Radieschen, Walnüsse und Honig obendrauf. Ebenso fantastisch: Die riesigen Salate, die garantiert niemanden hungrig zurücklassen, der gebratene Lachs mit dunklem Brot, die hausgemachten Kuchen sowie das Frühstück mit Bio-Müsli, Shakshuka oder Omelett.

Richardstraße 107, 12043 BerlinMo – So: 15 – 22 Uhr

7. Nah am Wasser

Das Nah am Wasser ist ein kleiner Abenteuerspielplatz für Erwachsene mit gutem Essen und ebenso guten Drinks. Denn mal Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal darüber nachgedacht, sich heimlich auf einen Spielplatz zu schleichen und dort stundenlang die Schaukel zu besetzen? Zum Glück geht das im Nah am Wasser, das direkt am Neuköllner Kiehlufer zu finden ist, auch. Also schaukeln. Denn in dem gemütlichen Café gibt es eine riesige Schaukel, auf der man es sich gemütlich machen kann, während man hier in Ruhe frühstückt oder seinen Kaffee schlürft. Kulinarisch hat sich das Nah am Wasser, von dem es noch ein zweites Café in der Charlottenburger Knesebeckstraße gibt, auf Frühstück und Lunch spezialisiert (die Frühstücksplatten muss man einfach probiert haben), aber auch Kuchen, kleine Snacks und Säfte gibt es. Diese werden vor Ort frisch gepresst und sind nicht nur eine willkommene Erfrischung, sondern auch kleine Vitaminkicks für Zwischendurch. Deshalb: Unbedingt probieren.

Kiehlufer 55, 12059 BerlinMo – Fr: 07.30 – 19 Uhr, Sa: 08 – 19 Uhr, So: 09 – 19 Uhr

8. Katie’s Blue Cat

Wer auf der Suche nach leckerem Kuchen und Gebäck aus England, Australien, Kanada oder Neuseeland ist, ist in Katie’s Blue Cat genau richtig. Cookies, Brownies oder Shortbread – all das und noch mehr bekommt man hier. Angefangen hat alles 2011, als Ngoc Duong und Olivia Wood ihren Traum von einem englisch-amerikanischen Spezialitätencafé endlich in die Tat umsetzen. Geschaffen haben sie einen Ort, an dem sich sowohl englischsprachige Reisende, als auch Einheimische gleichermaßen wohlfühlen. Und außerdem noch richtig guten Kaffee trinken sowie ihr leckeres Gebäck naschen können.

Friedelstraße 31, 12047 BerlinMo – Fr: 08 – 18 Uhr, Sa – So: 09.30 – 19 Uhr

9. Azzam

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Vom Prenzlauer Berg über Friedrichshain bis nach Mitte: In Berlin ist gerade jeder total verrückt nach Hummus. Aber schon lange bevor die cremige Paste aus Kichererbsen hip wurde, konnte man in Neukölln sehr gutes Hummus essen. Eines der bekanntesten Lokale für Hummus: das libanesische Restaurant Azzam. Zu finden in der wohl lautesten und trubeligsten Straße Berlins – in der Sonnenallee – serviert Hussam Azzam seinen Gästen hier seine Hummus-Variante in einer cremig-samtigen Konsistenz. Auch die Falafel, Labne, Halloumi, die gefüllten Weinblätter, das Makali sowie der ganze Rest der Speisekarte ist mehr als empfehlenswert. Klar, das Azzam kennt in Berlin eigentlich jeder, ist also längt kein Geheimtipp mehr. Aber mit seinem für den manchmal rauen Umgangston bekannten Service und die beinahe schon unverschämt günstigen Preise ist es ganz klar eine Ausnahme zwischen all den trendigen Berliner Hummus-Restaurants und ihren ziemlich gesalzenen Preisen, die sie für den Kichererbsenbrei verlangen.

Sonnenallee 54, 12045 BerlinMo – So: 08 – 00 Uhr

10. Café Mimosa

Der perfekte Ort für Naschkatzen aller Art und Freunde herzhafter Gerichte gleichermaßen ist das Café Mimosa in der Richardstraße – ein richtiger Geheimtipp unter den Restaurants in Neukölln. Im Sommer 2017 erfüllte sich die gebürtige Französin Marie-Agnès Pianelli hier ihren Traum von einem eigenen Café. Seitdem bewirtet sie ihre Gäste mit fantastischen Spezialitäten der französischen Küche. Und so kann man sich nicht nur auf eine charmante Gastgeberin freuen, sondern auch auf Klassiker wie Bœuf bourguignon, Quiches, Crepes, Croque Monsieur oder feines Gebäck wie die berühmten Macarons. Ach ja, nicht zu vergessen natürlich der Wein. Den gibt’s im Mimosa natürlich auch.

Richardstraße 103, 12043 BerlinMo + Mi – Do + So: 10 – 20 Uhr, Fr – Sa: 10 – 22 Uhr, Di: geschlossen

11. Nathanja & Heinrich

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In einer Auswahl mit ausgesuchten Restaurants in Neukölln darf eine Bar natürlich nicht fehlen. Und die schönste und unaufgeregteste unter ihnen in diesem Kiez ist ganz klar das Nathanja & Heinrich. Allein schon wegen der schlichten Betonwände, der plüschigen Sessel, altmodischen Stehlampen und schweren Holzmöbeln aus längst vergangenen Zeiten muss man Nathanja & Heinrich einfach lieben. Mit einer Mischung aus Café und Bar begeistert das Lokal am Nachmittag mit gutem Kaffee und feinen Kuchen und am Abend mit leckeren Cocktails. Wer aber die Klassiker wie Zombie oder Mai Thai erwartet, sollte lieber nicht vorbeikommen. Die Cocktails, die hier über den Tresen wandern, sind fein ausgewählte Kreationen, die sich außerdem je nach Jahreszeit ändern. So sorgt der Gin Basil Smash an heißen Sommertagen für eine willkommene Erfrischung, während ein herber Negroni von Farbe und Geschmack her der perfekte Drink für einen Herbstabend ist.

Weichselstraße 44, 12045 BerlinMo – Fr: 15 – 03 Uhr, Sa – So: 13 – 03 Uhr

12. Schwabylon

Als Spätzle-Exil bezeichnet sich das Schwabylon, das in Berlin-Neukölln in der Pannierstraße zu finden ist, und bringt so die schwäbische Küche mit ihren besonderen Gerichten direkt in die Hauptstadt. Spezialisiert hat sich das coole Lokal mit dem modernen Look dabei hauptsächlich auf Spätzle, die es in verschiedenen Variationen unter anderem mit Allgäuer Bergkäse, mit Emmentaler und Schmelzwiebeln, mit Wiener oder mit Bratensauce gibt. Neben den klassischen Varianten darf man sich aber auch auf wechselnde Neuinterpretationen und auf wechselnde Wochengerichte der schwäbischen Küche freuen.

Pannierstraße 9, 12047 BerlinDi – So: 12 – 22 Uhr, Mo: geschlossen

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